Der Nordsee-Radweg in Hamburg-Altona

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Neuer Ärger am Strandweg

 

Blankenese ärgert sich über Strandweg-Autobahn

Hamburg

Aufregung in Blankenese. Am Strandweg versuchen die Behörden Ordnung zu schaffen, die überraschten Anwohner wehren sich dagegen. Noch bevor die Straßenbauarbeiten beendet sind, sammeln sie Unterschriften gegen die Maßnahme.

Darum geht es: Auf einem rund 700 Meter langen Stück der idyllischen Uferstraße haben Bauarbeiter in kurzen Abständen schwarz-weiße Begrenzungspfähle in den Boden gerammt. Dazwischen wurden Kunststofflappen, wie sie bei Fahrbahnverschwenkungen an Baustellen benutzt werden, platziert. Der Charme des Ungeordneten ist am Freitagnachmittag einer kalten Autobahnatmosphäre gewichen. Schlimmer noch: "Die Straße ist schlagartig gefährlich geworden", sagt Rudolf Giesselmann (54), der in der Nähe wohnt.

Zur Erklärung: Von Osten nach Westen besteht der Strandweg rechts aus einem Bürgersteig. Links daneben ist ein Parkstreifen, dann folgt die Fahrbahn und - auf gleicher Höhe - ein Fußweg am Elbufer, der bisher auch von Radfahrern, Skatern und Pkw, die parken oder ausweichen mussten, genutzt wurde.

"Die Begrenzung", so Giesselmann, "macht die Straße jetzt so eng, dass der Linienbus nicht einmal mehr einen Fahrradfahrer überholen kann, ohne diesen zu gefährden. Außerdem wird es Staus geben, wenn Müll, Altpapier und der gelbe Sack abgeholt werden." Welche Probleme Lieferanten verursachen werden, ließe sich noch nicht sagen. Was der 54-Jährige nicht versteht: "Bisher hat jeder Rücksicht genommen. Man ist ausgewichen, auch wenn ein Fahrzeug auf dem Fußweg stand. Warum muss daran etwas geändert werden?"

Dazu Altonas Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (60): "Staus wird es geben. Das muss aber hingenommen werden, denn die Sicherheit der Fußgänger musste erhöht werden." kab

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 27.09.2003)

 

BLANKENESE | 29.09.2003

Pfähle verschandeln Strandweg

HENRIK ESSLER

Sie sollen Fußgänger schützen - doch sie behindern den Verkehr

Rudolf Giesselmann ist sauer. Wochenlang hat sich der 54-Jährige mit weiteren Anwohnern gegen die geplanten Umbaumaßnahmen am Blankeneser Strandweg engagiert. Geholfen hat es nicht: Letzte Woche ließ das Bezirksamt Altona die beliebte Fußgängerpromenade mit neuen Begrenzungspfählen bestücken. "Das kann sich nur jemand ausdenken, der nicht Bescheid weiß."

Das Bezirksamt verspricht sich von der Maßnahme, dass Spaziergänger künftig besser vor dem Autoverkehr geschützt werden. "Das wäre gar nicht nötig gewesen", meint Giesselmann, "der Verkehrsfluss hier hat jahrelang bestens funktioniert." Es brauche lediglich ein bisschen Rücksichtnahme aller Teilnehmer. Und notorische Falschparker halte auch die Neuregelung nicht ab. "Jetzt ist hier schon durch die Müllabfuhr alles blockiert, weil niemand mehr überholen kann", sagt auch Thomas Unruh (52). Gemeinsam mit seinem Nachbarn kämpft er schon seit Ende letzten Jahres gegen den Ausbauplan. Alle Bitten und Beschwerden beim Bezirksamt seien allerdings ohne Antwort geblieben. Dort sieht man die Lage indes weniger dramatisch. "Die Maßnahme war einfach nötig, weil der Konflikt zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern eskalierte", so Sprecher Rainer Doleschall. Außerdem sei die jetzige Maßnahme nur provisorisch. Der endgültige Umbau erfolge im nächsten Frühjahr.

(aus der Morgenpost vom 29.09.2003)

Und hier noch ein paar Fotos des Abschnitts vom 29.09.2003 und vom 02.10.2003:

Strandweg Blankenese (September 2003) - Teil des Nordsee-Radweges

Strandweg Blankenese (September 2003) - Teil des Nordsee-Radweges

Strandweg Blankenese (September 2003) - Teil des Nordsee-Radweges

Strandweg Blankenese (September 2003) - Teil des Nordsee-Radweges Strandweg Blankenese (September 2003) - Teil des Nordsee-Radweges

Strandweg Blankenese (Oktober 2003) - Teil des Nordsee-Radweges Strandweg Blankenese (Oktober 2003) - Teil des Nordsee-Radweges

Link zu den Bildern und Meinungen der Anwohner.

 

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Strandweg im Herbst 2003: der Spaß geht weiter!

 

Pfähle rein - Pfähle raus

Strandweg: Die Aufstellung der Begrenzungen entwickelt sich zur Posse.

Die Bemühungen, Ordnung am Blankeneser Strandweg zu schaffen, werden immer mehr zur Farce: Kaum sind die schwarz-weißen Begrenzungspfähle an der idyllischen Uferstraße aufgestellt, verschwinden sie schon wieder - liegen meist nur wenige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt am Strand oder treiben in der Elbe. Nach nicht einmal einem Monat haben die Behörden jetzt resigniert: Alle Pfähle, die in dieser Woche herausgerissen werden, sollen zunächst nicht ersetzt werden.

Was war geschehen? Mitte September ließ die Tiefbauabteilung Altona auf etwa 700 Metern der idyllischen Uferstraße in kurzen Abständen 44 Begrenzungspfähle setzen. Dazwischen wurden etwa 250 rote Plastikfahnen platziert. Das entfachte den Zorn vieler Anwohner, die über Verkehrsbehinderungen in der Einbahnstraße klagen (wir berichteten). Man könne nicht mehr ausweichen, und das Verlassen einzelner Grundstücke sei unmöglich, wenn zu dicht an den Einfahrten geparkt werde. Die Behörde hielt dagegen: Die Sicherheit der Fußgänger müsse erhöht werden, da Gehweg und Straße auf gleicher Höhe liegen.

Doch so richtig konnten Anwohner und Besucher das offenbar nicht nachvollziehen: Erst am Montag mussten Mitarbeiter der Tiefbauabteilung den Straßenabschnitt wiederherstellen, nachdem am Wochenende ein Teil der Pfähle herausgerissen worden war. Doch schon gestern fehlten wieder sieben Hindernisse.

"Wir werden die Pfähle in dieser Woche nur noch einsammeln", sagte dazu Altonas Bezirksamtssprecher Rainer Doleschall (58), der zu den Kosten keine Angaben machen konnte. Am Montag solle dann in einer Gesprächsrunde im Ortsamt Blankenese beraten werden, wie es weitergehe.

Inzwischen wird selbst in Behördenkreisen der Kopf über die Aktion geschüttelt. Im Herbst, wenn kaum Betrieb herrsche, sei die Verkehrsberuhigung des Strandweges, der 2005 ohnehin umgestaltet werden soll, "so überflüssig wie ein Kropf", sagte ein Mitarbeiter. kab

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 09.10.2003)

 

Strandweg-Sperren: Anwohner uneinig

Von Karsten Broockmann

Die Aufregung um die umstrittene Verkehrsführung am Blankeneser Strandweg nimmt kein Ende: Nachdem einige Anwohner die Fußwegbegrenzung heftig kritisiert hatten, machen sich nun andere dafür stark. "Ich bin heilfroh, dass überhaupt etwas unternommen wurde. Es ist ein Wunder, dass bislang noch niemand überfahren wurde", sagt Harald Harmstorf (63), dessen Familie seit 150 Jahren ein Haus am Strandweg besitzt.

Wie berichtet, hatte die Tiefbauabteilung Altona Ende September auf rund 700 Metern einen Fußweg in der Einbahnstraße durch mehr als 40 Begrenzungspfähle und rund 250 rote Plastiklappen abgetrennt. Der durch eine weiße Linie markierte Fußweg am Elbufer war besonders im Sommer vor allem als Parkplatz missbraucht worden.

Doch die Begrenzung, die ohnehin einer Uferpromenade weichen soll, rief sofort Kritiker auf den Plan. Der Strandweg sei nicht sicherer geworden. Außerdem mache die Begrenzung im Herbst keinen Sinn mehr, da der Besucheransturm des Sommers vorbei sei.

Harmstorf sieht das anders: "Dass die Lösung effektiv ist, lässt sich schon erkennen. Der Sonntagsverkehr ist stark zurückgegangen. Der Strandweg ist sicherer geworden", sagt der 63-Jährige, der nach eigenen Aussagen in den Sommermonaten teilweise nicht auf sein Grundstück fahren konnte, weil die Einfahrt zugeparkt war. "Wir Anwohner wollen keine Sonderrechte. Dieses war immer ein Ausflugsziel. Aber in diesem Jahr sind so viele Menschen gekommen, dass der schöne Sommer für die Anwohner zum Albtraum wurde", sagt er.

Versuche, den Besucherstrom einzudämmen, sind bislang gescheitert. Zwar weisen Schilder am Strandweg darauf hin, dass die Straße zwischen April und September an Wochenenden und Feiertagen zwischen 10 und 20 Uhr nur von Anwohnern befahren werden darf. Aber daran hält sich niemand. "Wir führen Kontrollen durch, doch sobald wir weg sind, stehen wieder Autos dort. Die Polizei ist aber mit Sicherheit nicht dazu da, das ganze Wochenende an der Zufahrt Posten zu stehen und eine Parkplatzüberwachung zu machen", sagt der stellvertretende Leiter des Polizeikommissariats 26, Volker Sontag (58).

Und so wird der Strandweg die Blankeneser wohl noch eine Weile beschäftigen. Eine heftige Debatte gab es schon gestern Abend während der Bürgerfragestunde im Ortsausschuss Blankenese.

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 15.10.2003)

 

Am Strandweg sind die Pfähle los . . .

Blankenese: Wie eine Verkehrsberuhigung die Anwohner entzweit.

Von Karsten Broockmann

Was ist bloß los am Strandweg in Blankenese? Hier, wo alte Hamburger Familien seit Jahrzehnten zu Hause sind, wo der Blick aus den Villen frei über die Elbe schweift und wo über Vandalismus sonst nur in der Zeitung gelesen wird, muss die Polizei plötzlich Streife fahren. Begrenzungspfähle, mit deren Hilfe der Verkehr geregelt werden soll, werden immer wieder herausgerissen und in die Elbe geworfen.

Seit drei Wochen wird wütend über Sinn und Unsinn einer 700 Meter langen provisorischen Verkehrsberuhigung gestritten. Und wo die Pfähle allzu sehr stören, werden sie einfach rausgenommen. Gestern hat die Polizei erstmals zwei junge Blankeneser erwischt. In ihrem Auto fanden Beamte zwei schwarz-weiße Begrenzungspfähle zwischen den Vordersitzen. Gegen den 18 Jahre alten Mann und seine 17 Jahre alte Begleiterin wurde Anzeige erstattet. Jetzt ermittelt die Kripo.

Der Pkw mit den beiden jungen Leuten war am Mittwoch um 1.40 Uhr am Strandweg angehalten worden - nur acht Stunden nachdem im Ortsausschuss Blankenese heftig über das Thema diskutiert worden war. Zuhörer Rudolf Giesselmann (54) hatte dabei 100 Unterschriften gegen die Maßnahme überreicht. "Würden Sie so freundlich sein, den Strandweg so zu lassen, wie er war", forderte er die Lokalpolitiker auf. "Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen", hielt Harald Harmstorf (63) dagegen. "Wer den Zustand weiter hinnehmen will, handelt verantwortungslos."

Beide bekamen Applaus. Denn am Strandweg ist es längst eine Glaubensfrage, ob die Straße sicherer wird, wenn der Fußweg durch die Begrenzung getrennt ist, oder ob es besser war, als Pkw noch über den Fußweg auf Fahrbahnhöhe ausweichen konnten.

Einig sind sich die Kontrahenten nur darin, dass das Provisorium, das durch eine Uferpromenade ersetzt werden soll, nicht schön ist und zu einem unsinnigen Zeitpunkt eingerichtet wurde. Denn die Probleme gab es im Sommer, als Anwohnern schon mal Prügel angedroht wurden, wenn sie sich beschwerten, weil jemand vor ihrer Einfahrt parkte.

Ortsamtsleiterin Ingrid Harpe (60) hofft nun auf den schnellen Bau einer Promenade: "Es muss eine rasche Lösung geben. Ich wünsche mir nur, dass die Debatte über das Aussehen vor Baubeginn geführt wird und dass alle das Ergebnis dann auch akzeptieren", sagt sie.

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 16.10.2003)

 

Leitpfosten angeschweißt

Hamburg

Die Leitpfosten, die in den vergangenen Wochen für Unruhe am Blankeneser Strandweg gesorgt haben (wir berichteten), wurden jetzt fest angeschweißt. Dadurch soll verhindert werden, dass die Begrenzungspfähle, wie zuletzt mehrfach geschehen, herausgerissen und an den Elbstrand geworfen werden. Die provisorisch errichteten Pfeiler sollen den Strandweg sicherer machen, bis dort eine Uferpromenade gebaut wird. Doch nicht jeder freute sich über die Hindernisse, und so fanden sich die schwarzweißen Pfähle häufig im Sand wieder. (kab)

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 30.10.2003)

 

Winter 2004: Noch mehr Streit!

 

Strandweg - die Poller sollen weg

Die Poller am Blankeneser Strandweg kommen weg. Nach Plänen des Bezirksamts Altona, die im Ortsausschuss Blankenese vorgestellt wurden, sollen die umstrittenen Begrenzungspfähle im Rahmen der Grundinstandsetzung des Strandwegs wieder entfernt werden.

Die Tiefbauabteilung Altona hatte Ende September 2003 auf rund 700 Metern einen Fußweg in der viel befahrenen Einbahnstraße durch 44 Begrenzungspfeiler und rund 250 rote Plastikklappen abgetrennt. Grund: Der durch eine weiße Linie markierte Fußweg am Elbufer war vermehrt als Parkplatz missbraucht worden. Zudem waren immer wieder Pkw auf den Fußweg ausgewichen und hatten Passanten gefährdet. "Wir mussten handeln, da der Konflikt zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autos zu groß geworden war", sagt Rainer Doleschall (58), Sprecher des Bezirksamts Altona. Im Juli wurde daher beschlossen, als Übergangslösung Poller aufzustellen - sehr zum Ärger von Anwohnern und Besuchern, die die Begrenzungspfähle mehrmals entfernt hatten (wir berichteten).

Die Pläne für die Grundinstandsetzung des Strandwegs sehen vor, dass die Straße zwischen Falkensteiner Ufer und Blankeneser Hauptstraße für rund 850 000 Euro komplett neu asphaltiert wird. Um Fahrbahn und Fußweg deutlich voneinander abzugrenzen, sollen die beiden Bereiche auf der Strandseite farblich unterschiedlich gestaltet werden. Zudem sollen im Abschnitt von etwa 50 Metern Straßenlaternen aufgestellt werden. "Damit diese nicht angefahren werden können, werden sie mit Pollern geschützt", erklärt Ortsamtsleiterin Ingrid Harpe (60). Außerdem sei vorgesehen, zwischen den Laternen vereinzelt Poller aufzustellen, um "deutlich zu machen, wo der Fußweg beginnt", so Ingrid Harpe.

Nachdem die Bürger am Montag Bedenken und Vorschläge zu den Plänen äußern konnten, entscheidet der Ortsausschuss am 10. Februar über die Pläne. "Sollten wir zustimmen, wird 2005 mit dem Umbau begonnen", sagt Ingrid Harpe, die mit einer Bauzeit von zwei Jahren rechnet. "Solange bleiben die Poller vermutlich also noch stehen." nik

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 15.01.2004)

 

Poller werden abgebaut

Die Poller am Blankeneser Strand kommen weg. Das hat der Ortsausschuss Blankenese gestern Abend beschlossen. Die umstrittenen Begrenzungspfähle werden im Rahmen der Grundinstandsetzung des Strandwegs entfernt, mit der 2005 begonnen werden soll. Ferner soll die Straße zwischen Falkensteiner Ufer und Blankeneser Hauptstraße für rund 850 000 Euro neu asphaltiert werden. Fahrbahn und Fußweg werden farblich voneinander abgegrenzt. (nik)

(aus dem Hamburger Abendblatt vom 11.02.2004)

 

[Nachtrag 2006] Jetzt geht der Umbau wohl wirklich los! Das meldete das Bezirksamt Altona dem Ortsausschuß Blankenese im Winter 2005/06. Damit ist in den Sommerhalbjahren 2006 und 2007 mit massiven baubedingten Behinderungen auch des Radverkehrs im Strandweg zu rechnen.

[Nachtrag 2007] Nun ist der Starndweg im entscheidenden Abschnitt endlich fertig und gut so. Zwar maulen die Kritiker noch immer rum, Radfahrer in Gegenrichtung seien gefährdet. Das stimmt aber nicht. Klar, es könnte alles viel schöner sein, wenn die auf der Nordseite geparkten Kfz auch endlich alle wegkämmen. Aber das meinen die Anwohner ja überhaupt nicht. Ihnen geht es offensichtlich um die Möglichkeit, den Strandweg beidseitig auf ganzer Länger zuparken zu können. Gut, daß uns wenigstens das erspart blieb!

Akltuelle Bilder aus dem Strandweg:

Strandweg Blankenese (September 2007) - Teil des Nordsee-Radweges

 

Strandweg Blankenese (September 2007) - Teil des Nordsee-Radweges

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Die Seite wurde am 28.09.2003 erstellt.
Sie wurde zuletzt aktualisiert am 13.12.2007.